RINGNEBEL M 57

Der berühmte Ringnebel im Sternbild Leier. Er wurde 1779 vom französischen Astronomen Antoine Darquier von Toulouse und kurze Zeit später von Charles Messier entdeckt. Zu Anfang glaubte man, dass M 57 aus unzähligen, schwach leuchtenden Sternen bestehe, die mit den damaligen Teleskopen nicht aufzulösen wären.Die Ringform von M 57 ist eigentlich weder ein Ring, noch eine halbdurchsichtige hohle Blase, sondern aufgrund unserer Blickrichtung eine Projektion einer komplizierteren bipolaren Struktur. Der Zentralstern ist ein bläulicher Zwergstern mit einer geschätzten Oberflächentemperatur von 120 000° K und die berechnete Dichte soll tausendmal höher als die der Sonne sein. Die typische bläulich-grünliche Färbung dieses Nebels wird hauptsächlich durch die beiden starken Emissionslinien (500.7 und 495.9 nm) von doppelt ionisiertem Sauerstoff hervorgerufen. Die Farbe des Ringnebels durchläuft von innen nach aussen alle Regenbogenfarben von blau bis rot. Die Emissionen von sehr heissem Helium nahe des Zentralsterns sind blau, das Licht von etwas weiter entferntem ionisiertem Sauerstoff erscheint grün und das kühlste Gas zeigt rot leuchtenden ionisierten Stickstoff. Die Entfernung von M 57 wird auf etwa 2000 Lichtjahre geschätzt. Durchmesser etwa 50'000 AE . Spektroskopische Untersuchungen ergeben eine Expansiongeschwindigkeit von etwa 19 km/sec. Ein Standardobjekt bei Sternführungen, obwohl sein Zentralstern nur bei ganz optimalen Bedingungen mit Teleskopen ab etwa 16" Spiegeldurchmesser zu erkennen ist. Am oberen Bildrand ist der Kernbereich der Galaxie IC 1296 mit einer visuellen Helligkeit von 14.83 mag und den Abmessungen 66"x48" zu erkennen.

Aufnahme: R Dobesberger
Datum: 24.07.2006
Gerät: Celestron 8
Modifizierte Canon 10 D
Bel.:2x 360 sec

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