Matthias Kronberger fand den expandierenden Gasnebel im Sternbild Schwan
Wien - Der österreichische Astronom und CERN-Mitarbeiter Matthias Kronberger hat einen wunderschönen expandierenden Gasnebel im Sternbild Schwan entdeckt. Der nun nach dem Entdecker benannte "Kronberger 61" oder "Kn 61" ist ein Planetarischer Nebel, also eine leuchtende Gaswolke, die ein alter Stern in der Endphase seiner Entwicklung abgestoßen hat.
"Spannend ist das Objekt deshalb, weil es im Feld des vom Satelliten Kepler abgedeckten Himmelsbereiches liegt", sagte Kronberger. Dabei kommt der Satellit Kepler auf der Suche nach anderen erdähnlichen Planeten zum Einsatz.
Dem "Kn 61" widmen sich die Forscher nun auch bei der derzeitigen Tagung der Internationalen Astronomischen Union auf Teneriffa, an der Kronberger teilnimmt. "Es geht darum herauszufinden, unter welchen Bedingungen Planetarische Nebel entstehen und welche Faktoren Einflüsse auf ihre Form haben", so der Hobbyastronom.
Möglicher Begleiter?
Der Satellit Kepler könne die Helligkeit von Sternen "extrem präzise" über einen langen Zeitraum vermessen. So könne man etwa auch feststellen, ob der Zentralstern des Nebels bzw. der Überrest des Sterns, der die leuchtende Gas- und Plasmahülle ausgestoßen hat, "pulsiert oder von einem nahen Begleiter umrundet wird".
Im Jänner entdeckte Kronberger den Planetarischen Nebel - nämlich auf Aufnahmen der Digitized Sky Survey (DSS), die "eine sehr tiefe Durchmusterung des gesamten Himmels in drei Spektralbändern" (Blau, Rot und nahes Infrarot) zulässt. Der Nebel "Kn 61" wurde anschließend auch vom Gemini-Nord-Teleskop auf Hawaii abgelichtet. Planetarische Nebel sind "in unserer Nachbarschaft der Galaxie" nicht selten, bisher seien 3.000 bekannt und identifiziert worden, heißt es in einer Aussendung vom Gemini Observatory. (red/APA)